Schon vor 4000 Jahren hatten die Chinesen ihre Waffenmeister und in einem heiligen Buch wurde die Grundlage der Waffenführung festgehalten.

Aus Ägypten stammt ein Halbrelief aus dem Jahre 1190 v. Chr., welches eine mit säbelähnlichen Waffe und Maske ausgerüstete Wache zeigt.

Wie beim Ringen und Boxen reichen in Europa die Wurzeln des Fechtens bis in die Antike zurück.
Es entstand aus dem kriegerischen Schwertzweikampf.

Bereits im alten Griechenland und Rom wurden Fechtschulen errichtet. Zur Blütezeit des römischen Reiches gab es Gladiatorenkämpfe, die als Schaukämpfe zur Unterhaltung der Zuschauer in Kollosseen ausgetragen wurden.

Im Mittelalter war das Schwert eine Offensivwaffe, die zum Aufbrechen der Rüstung diente; der Schild diente als Schutz vor Schwerthieben. Nachdem sich die Verwendung von Schiesspulver verbreitet hatte, wurde die schwere Rüstung überflüssig, und das Schwert entwickelte sich zu einer Waffe, die sowohl offensiv als auch defensiv eingesetzt wurde. Die ersten Anzeichen für den eigentlichen Ursprung des Fechtens führen zurück in das XII. Jahrhundert. Beweise für die Entwicklung einer Fechtkunst mit einer schweren Kampfwaffe, in der sich jedoch weder Degen noch Säbel erkennen lassen, stammen aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts. Es werden Fechtschulen gegründet und Abhandlungen herausgegeben.

1410 erschien in Italien das erste Fechtbuch und gegen Mitte des 16. Jahrhunderts haben die Fechtmeister richtige Schulungskurse ausgearbeitet, welche noch heute z.T. als Grundlage der Fechttheorie dienen.

In Frankreich wurde 1567 die französische Fechtschule gegründet. In manchen von ihnen wird das Fechten gelehrt, als sei es eine exakte Wissenschaft mit mathematischer Beweisführung. Geometrische Zeichnungen erläutern die Hiebe. Die Franzosen behaupten, es sei das Verdienst der Spanier zur Zeit des Königreiches Karl V., das Fechten erfunden (noch in sehr statischer Form) und es mit rationellen und technischen Prinzipien verbreitet zu haben.

Die Italiener bekämpfen diese These und verteidigen ihre Vorherrschaft gegenüber den Iberern, weil während der Renaissance das Fechten italienischer Schule reich an berühmten Lehrern und Veröffentlichungen und führend in ganz Europa war. Im 16. Jahrhundert führte man in Italien das Rapier ein, und die Fechtkunst wurde bald in Fechtschulen systematisch gelehrt. Ein Dolch, später ein gefalteter Mantel, in der linken Hand ersetzte den Schild. Schliesslich liess man den linken Arm ganz frei.

Anfangs 17. Jahrhundert erlebte der Fechtsport einen richtigen Aufschwung: erstmaliges Auftauchen des Floretts, Erfindung der Maske und ausführliche Studien über Positionen und Bewegungsabläufe wurden vielerorts veröffentlicht. Das Rapier und der italienische Fechtstil wurden in Europa sehr beliebt, besonders in Frankreich und England. In diesen Ländern änderte man laufend Form und Grösse des Rapiers, da es aufgrund seiner Länge und seines Gewichts immer etwas unhandlich war.

Im 18. Jahrhundert erfand man in Frankreich den Degen (Kurzschwert), der sich dort rasch verbreitete. Die neue Waffe führte zu deutlichen Unterschieden zwischen dem italienischen und französischen Fechtstil. Die Italiener benutzten das Rapier spektakulär mit ausgeprägten, heftigen Gesten. Die Franzosen gingen mit dem Degen elegant mit möglichst sparsamen Bewegungen um. Der französische Stil wurde eindeutig führend. Seine Regeln gelten für die meisten heutigen Wettkämpfe, und das Vokabular des Fechtens besteht hauptsächlich aus französischen Wörtern.

Im 19. Jahrhundert war das Duell allgemein verboten, und die salle d'armes, die Fechtschule, entwickelte sich zu einer Einrichtung, in der das Fechten als Sport betrieben wurde. Ein grosser Teil der Fechtausrüstung entstand in dieser Zeit; u. a. der Handschuh, der an der Waffenhand getragen wird, das Plastron (eine Unterziehweste zum Schutz des Oberkörpers) und die Maske aus Drahtgeflecht.

Hier liegt wahrscheinlich der wahre Ursprung des modernen Fechtsports. Anlässlich der ersten Olympischen Spiele 1896 wird bei Männer mit Florett und Säbel gekämpft. 1900 kommt der Degen dazu. Bei den Frauen wird 1924 das Florett, 1996 der Degen, und im Jahr 2004 der Säbel eingeführt.

 

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